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Sonntag, 1. November 2009
Hä...ich nix verstehen...
gloria-in-chile, 21:20h
Mittlerweile bin ich 6 Wochen hier. Der Winter ging zu Ende, jetzt ist bei uns Frühjahr und Temperaturen tagsüber bis zu 35°C. Ich glaube es wird Zeit, dass ich diese Woche mal unseren Pool einweihe ;-)
Nachdem ich am Anfang meine Probleme hatte mich hier einzuleben, beginnt sich jetzt alles zum Guten zu Wenden. Ich bin tierisch glücklich! Nachdem ich die erste Woche frei hatte und mich somit erstmal an mein neues Umfeld langsam gewöhnen konnte, gehe ich nun im Collegio San Cristobal arbeiten. Das ist eine sehr schöne Schule. Sie umfasst einen Kindergarten und die Klassen 1-8. Von allen wurde ich sehr herzlich und offen empfangen. Wie es in Chile üblich ist, habe ich einen Kuss auf die Wange bekommen. Es ist mir aufgefallen, dass in der Schule generell ein sehr herzlicher und vertrauter Umgang herrscht. Ich bin mir momentan noch nicht sicher ob es an der Mentalität oder an der Tatsache liegt, dass es eine Waldorfschule ist. Es wird auch sehr viel dafür getan, um diese Atmosphäre aufrecht zu erhalten. So gibt es sehr viele Lehrer- und Elternversammlungen. Jeden Dienstag singen der Großtteil des Lehrerkollegiums und ich für eine Stunde. Es macht mir sehr viel Spaß.
Ich arbeite momentan vormittags im Kindergarten und nachmittags erledige ich Papierkram für die Lehrer oder gehe zum Volleyballunterricht. Im Kindergarten gibt es jeden Tag Obstteller und frisch gebackene Brötchen zum Frühstück (Seit dieser Woche backe ich die Brötchen…muss das Rezept aber irgendwie noch verfeinern…Am Dienstag habe ich es mit mehr Salz versucht, danach haben alle Kinder ihr Gesicht verzogen und sind zum Waschbecken gerannt um was zu trinken…das kam dann scheinbar nicht so gut an. Das hat meinen Hausfrauenstolz sehr verletzt ;) Es ist ein sehr schöner Brauch.
Die Wochenenden habe ich bisher genutzt um zu verreisen. So bin ich nach La Ligua, eine Stadt, die für traditionelle, handgefertigte Baumwollprodukte bekannt ist und in die am Meer gelegenen Städten Vina del Mar und Valparaiso gereist.
Das Meer ist wunderschön und glasklar, allerdings auch sehr, sehr kalt ;-) Da ich am Anfang nicht so richtig wusste, wie ich Leute kennenlerne, habe ich mich bei Couchsurfer.de angemeldet. Für alle die es nicht kennen: Das ist eine Seite für Traveler der ganzen Welt. Wenn man irgendwohin reisen möchte, in meinem Fall war es Valparaiso, kann man Leute, die dort wohnen, anschreiben und fragen ob man bei ihnen schlafen kann oder ob sie einem die Stadt zeigen. Eine richtig tolle Sache!!!!! Kann ich nur empfehlen!!! Perfekt um günstig zu reisen. Günstigerweise hatte mir gleich eine aus Vina del Mar geantwortet und gesagt, dass an dem Wochenende ein Couchsurfertreffen in Valparaiso ist. Wir waren insgesamt 25 Leute aus allen Orten der Welt (Argentinien, Frankreich, Schweiz, USA, Brasilien, Belgien, Deutschland ;-) lustigerweise habe ich eine aus Jena kennengelernt)
Es wurde Spanisch, Englisch, Französisch und Deutsch gesprochen, jedoch am Ende des Wochenendes war es eher ein Mischmasch aus allem. Es ist echt schwer ständig die Sprache zu wechseln, dann sagt man auch so was wie: Yo go hoch (Ich-spanisch, gehe- englisch, hoch-deutsch ;-) o.k. das ist übertrieben…mir fällt gerade kein gutes Beispiel ein, aber es sind schon lustige Sätze entstanden.
An diesem Wochenende war ich auch Sandboarden. Lustige Sache…jedoch mit Snowboarden überhaupt nicht zu vergleichen, da man das Board an den Füßen nicht festmachen kann, lässt es sich sehr schwer steuern. Zum Schluss haben wir es als Schlitten benutzt. Und am Ende hat man so viel Sand in allen Regionen des Körpers (besonders schön ist es in der Nase), dass man einen Swimmingpool damit befüllen könnte.
Danach habe ich die leckersten Empanadas der Region gegessen. Empanadas sind in Chile traditionell aus Teig, befüllt mit z.B. Käse, Fleisch, Muscheln, Schrimps, Fisch…je nachdem was man möchte. Danach habe ich mein Glück im Surfen versucht. Hat sehr viel Spaß gemacht. Mir wurde wieder mal bewusst, was für eine wahnsinnige Kraft das Meer besitzt. Jedes mal wenn ich versuchte ins Meer zu laufen wurde ich von einer „kleinen“ Welle wieder zurück zum Ufer gespült. Daher war es tierisch anstrengend…erst recht, weil wir davor den Abend in einem Club waren und ich nur 2 Stunden geschlafen hatte.
Nach kurzer Verschnaufpause hatten alle wieder genügend Energie um in der Nacht in einen Club zu gehen.
Keiner kannte den Club. Als wir den Raum betraten, fiel ziemlich schnell auf, dass nur Männer weit und breit zu sehen waren. ;-) Es war ein Schwulen und Transvestitenclub. Neue Erfahrung. Es gab sogar eine Show.
Es ist so viel passiert, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. An diesem besagten Wochenende habe ich dann die ersten Leute kennengelernt und seit dem läuft eigentlich alles von ganz allein. Wenn man erstmal jemanden kennt, dann kennt der wieder andere Leute und so weiter und so weiter…Mittlerweile habe ich Ansprechpartner, zwar mehr in Valparaiso als in Santiago, aber das entwickelt sich gerade alles. Letztes Wochenende war ich in Cajon del Maipo. Es ist ca. 40 km von Santiago entfernt, an den Ausläufern der Anden. Dort war ich mit ein paar Couchsurfern zelten.
Die Natur ist so wunderschön hier.
Wir haben eine Wanderung in den Bergen gemacht und sind unter anderem zu 2 Wasserfällen gekommen. Die Gelegenheit habe ich gleich genutzt um endlich mal unter einem Wasserfall zu baden. Man, war das schön!!! Einer meiner Träume, der in Erfüllung ging :-)
Die Zeit vergeht jetzt schon wie im Flug. Irgendwie komme ich zu gar nichts, weil der Tag immer so schnell vorbei ist.
Gestern war ich bei einem Konzert von „Faith no more“. Ein Kumpel hat mich angerufen und gefragt, ob ich mit ihm ins Konzert gehe. Da er mich einlud habe ich einfach mal „Ja“ gesagt…Er war dann allerdings ganz schön geschockt, als er erfuhr, dass ich die Band nicht kannte. Danach sind wir dann zu einer Haloweenparty (Ich hab mich als Hexe verkleidet, dass ging am einfachsten ;-). In Chile wird ein bisschen anders gefeiert als in Deutschland (Jena). Hier heißt es nicht: Konzert oder Haloweenparty…hier geht man zu beiden und am besten danach noch zu einer anderen Party. Ich war bis 1 Uhr im Konzert und danach sind wir zu der Haloweenparty. Gegen 5 Uhr war die Party zu Ende. Wir haben dann nach einem anderen Club gesucht, haben aber keinen gefunden. Die Chilenen fangen extrem spät an zu feiern. Meistens trifft man sich vorher bei jemandem zu Hause, trinkt bis 2, 3 oder 4 Uhr vor und geht dann in einen Club. In den Clubs wird sehr viel Raggaeton und Salsa gehört. Die Chilenen sind sehr musikalisch, so wird sehr viel gesungen und getanzt.
Santiago ist rießig. Eindeutig zu groß für mich. Man kommt nirgendwo ohne Bus oder Mikro hin, man hat ständig Leute vor, hinter oder neben sich laufen und es gibt nahezu keine Grünflächen. Mir ist es immer noch schleierhaft wie so viele Menschen an einem Ort wohnen können. Also bald müssen wir anfangen uns zu stapeln. Das heißt, in der Metro wird sich schon gestapelt. Am besten ist es einmal vor dem einsteigen tief Luft zu holen, denn dann ist es erst wieder beim aussteigen möglich. Jetzt im Sommer sind dort unten gefühlte 45°C.
In Santiago ist die gesamte politische und wirtschaftliche Macht Chiles konzentriert und somit sind die Menschen gezwungen aus den Dörfern in die Stadt zu ziehen um Arbeit zu finden.
Allerdings hat Santiago auch Vorteile. Man kann alles machen was man möchte. Es herrscht ein rießen großes Angebot. Langeweile kommt nicht auf. Zudem sind es nur 1,5 Stunden bis in die Berge oder zum Strand. Außerdem, und jetzt kommt die gute Nachricht für alle Frauen, die die Hoffnung schon aufgegeben haben, es gibt wirklich noch Gentlemans der alten Klasse. Hier! Also ab nach Chile! Ich kann mich nicht beschweren:-)
Mein Spanisch wird Tag für Tag besser, aber es ist extrem anstrengend den ganzen Tag über jedes Wort das ich sagen möchte, nachdenken zu müssen. Wenn ich müde bin, kann ich nahezu gar nichts mehr sagen, weil mir dann die Worte nicht mehr einfallen, dann habe ich auch gar keine Lust mehr Spanisch zu sprechen und mich konzentrieren zu müssen, etwas verstehen oder sagen zu können. Aber ich habe ja schlecht eine Wahl ;-) Ich bin mittlerweile in der Lage mich mit jemandem ein bisschen unterhalten zu können. Ich verstehe aber auch nur was, wenn mein Gesprächspartner extra für mich langsam und deutlich spricht. Also wenn ich jetzt z.B. in der Diskothek oder in der Schule bin und sich meine Freunde oder Arbeitskollegen unterhalten, verstehe ich nur einzelne Wörter, aber nicht den Kontext. Manchmal ist es echt ein eigenartiges Gefühl von 200 Menschen umgeben zu sein, die alle nur Spanisch sprechen und ich verstehe nichts. Die ersten 2 Wochen hat mich das ziemlich überfordert. Wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, konnte und wollte ich kein Spanisch mehr hören, aber jetzt kann ich damit umgehen. Jetzt höre ich zu Hause auch spanisch Musik.
Wer weitere Fotos sehen möchte, kann einfach bei Facebook auf mein Profil gucken...da ich meine Kamera gleich in der ersten Woche geschrottet habe, kann ich leider momentan mit keinen selbstgeschossenen Fotos dienen, bis ich eine neue habe:-(....
Nachdem ich am Anfang meine Probleme hatte mich hier einzuleben, beginnt sich jetzt alles zum Guten zu Wenden. Ich bin tierisch glücklich! Nachdem ich die erste Woche frei hatte und mich somit erstmal an mein neues Umfeld langsam gewöhnen konnte, gehe ich nun im Collegio San Cristobal arbeiten. Das ist eine sehr schöne Schule. Sie umfasst einen Kindergarten und die Klassen 1-8. Von allen wurde ich sehr herzlich und offen empfangen. Wie es in Chile üblich ist, habe ich einen Kuss auf die Wange bekommen. Es ist mir aufgefallen, dass in der Schule generell ein sehr herzlicher und vertrauter Umgang herrscht. Ich bin mir momentan noch nicht sicher ob es an der Mentalität oder an der Tatsache liegt, dass es eine Waldorfschule ist. Es wird auch sehr viel dafür getan, um diese Atmosphäre aufrecht zu erhalten. So gibt es sehr viele Lehrer- und Elternversammlungen. Jeden Dienstag singen der Großtteil des Lehrerkollegiums und ich für eine Stunde. Es macht mir sehr viel Spaß.
Ich arbeite momentan vormittags im Kindergarten und nachmittags erledige ich Papierkram für die Lehrer oder gehe zum Volleyballunterricht. Im Kindergarten gibt es jeden Tag Obstteller und frisch gebackene Brötchen zum Frühstück (Seit dieser Woche backe ich die Brötchen…muss das Rezept aber irgendwie noch verfeinern…Am Dienstag habe ich es mit mehr Salz versucht, danach haben alle Kinder ihr Gesicht verzogen und sind zum Waschbecken gerannt um was zu trinken…das kam dann scheinbar nicht so gut an. Das hat meinen Hausfrauenstolz sehr verletzt ;) Es ist ein sehr schöner Brauch.
Die Wochenenden habe ich bisher genutzt um zu verreisen. So bin ich nach La Ligua, eine Stadt, die für traditionelle, handgefertigte Baumwollprodukte bekannt ist und in die am Meer gelegenen Städten Vina del Mar und Valparaiso gereist.
Das Meer ist wunderschön und glasklar, allerdings auch sehr, sehr kalt ;-) Da ich am Anfang nicht so richtig wusste, wie ich Leute kennenlerne, habe ich mich bei Couchsurfer.de angemeldet. Für alle die es nicht kennen: Das ist eine Seite für Traveler der ganzen Welt. Wenn man irgendwohin reisen möchte, in meinem Fall war es Valparaiso, kann man Leute, die dort wohnen, anschreiben und fragen ob man bei ihnen schlafen kann oder ob sie einem die Stadt zeigen. Eine richtig tolle Sache!!!!! Kann ich nur empfehlen!!! Perfekt um günstig zu reisen. Günstigerweise hatte mir gleich eine aus Vina del Mar geantwortet und gesagt, dass an dem Wochenende ein Couchsurfertreffen in Valparaiso ist. Wir waren insgesamt 25 Leute aus allen Orten der Welt (Argentinien, Frankreich, Schweiz, USA, Brasilien, Belgien, Deutschland ;-) lustigerweise habe ich eine aus Jena kennengelernt)
Es wurde Spanisch, Englisch, Französisch und Deutsch gesprochen, jedoch am Ende des Wochenendes war es eher ein Mischmasch aus allem. Es ist echt schwer ständig die Sprache zu wechseln, dann sagt man auch so was wie: Yo go hoch (Ich-spanisch, gehe- englisch, hoch-deutsch ;-) o.k. das ist übertrieben…mir fällt gerade kein gutes Beispiel ein, aber es sind schon lustige Sätze entstanden.
An diesem Wochenende war ich auch Sandboarden. Lustige Sache…jedoch mit Snowboarden überhaupt nicht zu vergleichen, da man das Board an den Füßen nicht festmachen kann, lässt es sich sehr schwer steuern. Zum Schluss haben wir es als Schlitten benutzt. Und am Ende hat man so viel Sand in allen Regionen des Körpers (besonders schön ist es in der Nase), dass man einen Swimmingpool damit befüllen könnte.
Danach habe ich die leckersten Empanadas der Region gegessen. Empanadas sind in Chile traditionell aus Teig, befüllt mit z.B. Käse, Fleisch, Muscheln, Schrimps, Fisch…je nachdem was man möchte. Danach habe ich mein Glück im Surfen versucht. Hat sehr viel Spaß gemacht. Mir wurde wieder mal bewusst, was für eine wahnsinnige Kraft das Meer besitzt. Jedes mal wenn ich versuchte ins Meer zu laufen wurde ich von einer „kleinen“ Welle wieder zurück zum Ufer gespült. Daher war es tierisch anstrengend…erst recht, weil wir davor den Abend in einem Club waren und ich nur 2 Stunden geschlafen hatte.
Nach kurzer Verschnaufpause hatten alle wieder genügend Energie um in der Nacht in einen Club zu gehen.
Keiner kannte den Club. Als wir den Raum betraten, fiel ziemlich schnell auf, dass nur Männer weit und breit zu sehen waren. ;-) Es war ein Schwulen und Transvestitenclub. Neue Erfahrung. Es gab sogar eine Show.
Es ist so viel passiert, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. An diesem besagten Wochenende habe ich dann die ersten Leute kennengelernt und seit dem läuft eigentlich alles von ganz allein. Wenn man erstmal jemanden kennt, dann kennt der wieder andere Leute und so weiter und so weiter…Mittlerweile habe ich Ansprechpartner, zwar mehr in Valparaiso als in Santiago, aber das entwickelt sich gerade alles. Letztes Wochenende war ich in Cajon del Maipo. Es ist ca. 40 km von Santiago entfernt, an den Ausläufern der Anden. Dort war ich mit ein paar Couchsurfern zelten.
Die Natur ist so wunderschön hier.
Wir haben eine Wanderung in den Bergen gemacht und sind unter anderem zu 2 Wasserfällen gekommen. Die Gelegenheit habe ich gleich genutzt um endlich mal unter einem Wasserfall zu baden. Man, war das schön!!! Einer meiner Träume, der in Erfüllung ging :-)
Die Zeit vergeht jetzt schon wie im Flug. Irgendwie komme ich zu gar nichts, weil der Tag immer so schnell vorbei ist.
Gestern war ich bei einem Konzert von „Faith no more“. Ein Kumpel hat mich angerufen und gefragt, ob ich mit ihm ins Konzert gehe. Da er mich einlud habe ich einfach mal „Ja“ gesagt…Er war dann allerdings ganz schön geschockt, als er erfuhr, dass ich die Band nicht kannte. Danach sind wir dann zu einer Haloweenparty (Ich hab mich als Hexe verkleidet, dass ging am einfachsten ;-). In Chile wird ein bisschen anders gefeiert als in Deutschland (Jena). Hier heißt es nicht: Konzert oder Haloweenparty…hier geht man zu beiden und am besten danach noch zu einer anderen Party. Ich war bis 1 Uhr im Konzert und danach sind wir zu der Haloweenparty. Gegen 5 Uhr war die Party zu Ende. Wir haben dann nach einem anderen Club gesucht, haben aber keinen gefunden. Die Chilenen fangen extrem spät an zu feiern. Meistens trifft man sich vorher bei jemandem zu Hause, trinkt bis 2, 3 oder 4 Uhr vor und geht dann in einen Club. In den Clubs wird sehr viel Raggaeton und Salsa gehört. Die Chilenen sind sehr musikalisch, so wird sehr viel gesungen und getanzt.
Santiago ist rießig. Eindeutig zu groß für mich. Man kommt nirgendwo ohne Bus oder Mikro hin, man hat ständig Leute vor, hinter oder neben sich laufen und es gibt nahezu keine Grünflächen. Mir ist es immer noch schleierhaft wie so viele Menschen an einem Ort wohnen können. Also bald müssen wir anfangen uns zu stapeln. Das heißt, in der Metro wird sich schon gestapelt. Am besten ist es einmal vor dem einsteigen tief Luft zu holen, denn dann ist es erst wieder beim aussteigen möglich. Jetzt im Sommer sind dort unten gefühlte 45°C.
In Santiago ist die gesamte politische und wirtschaftliche Macht Chiles konzentriert und somit sind die Menschen gezwungen aus den Dörfern in die Stadt zu ziehen um Arbeit zu finden.
Allerdings hat Santiago auch Vorteile. Man kann alles machen was man möchte. Es herrscht ein rießen großes Angebot. Langeweile kommt nicht auf. Zudem sind es nur 1,5 Stunden bis in die Berge oder zum Strand. Außerdem, und jetzt kommt die gute Nachricht für alle Frauen, die die Hoffnung schon aufgegeben haben, es gibt wirklich noch Gentlemans der alten Klasse. Hier! Also ab nach Chile! Ich kann mich nicht beschweren:-)
Mein Spanisch wird Tag für Tag besser, aber es ist extrem anstrengend den ganzen Tag über jedes Wort das ich sagen möchte, nachdenken zu müssen. Wenn ich müde bin, kann ich nahezu gar nichts mehr sagen, weil mir dann die Worte nicht mehr einfallen, dann habe ich auch gar keine Lust mehr Spanisch zu sprechen und mich konzentrieren zu müssen, etwas verstehen oder sagen zu können. Aber ich habe ja schlecht eine Wahl ;-) Ich bin mittlerweile in der Lage mich mit jemandem ein bisschen unterhalten zu können. Ich verstehe aber auch nur was, wenn mein Gesprächspartner extra für mich langsam und deutlich spricht. Also wenn ich jetzt z.B. in der Diskothek oder in der Schule bin und sich meine Freunde oder Arbeitskollegen unterhalten, verstehe ich nur einzelne Wörter, aber nicht den Kontext. Manchmal ist es echt ein eigenartiges Gefühl von 200 Menschen umgeben zu sein, die alle nur Spanisch sprechen und ich verstehe nichts. Die ersten 2 Wochen hat mich das ziemlich überfordert. Wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, konnte und wollte ich kein Spanisch mehr hören, aber jetzt kann ich damit umgehen. Jetzt höre ich zu Hause auch spanisch Musik.
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