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Donnerstag, 26. November 2009
Schrecklich!!!
gloria-in-chile, 22:47h
Seit einigen Wochen arbeite ich 2-mal die Woche im „Casa Catarina“. Das ist ein Kinderheim für Kinder aus Problemfamilien im Alter von einigen Tagen bis zu 7 Jahren. Zu meinen Aufgaben gehört es, die Kinder zu wickeln, ihnen Milch zu geben, sie aus- und anzukleiden, mit ihnen zu spielen und was eben noch so für Arbeiten anfallen. Ich bin sehr froh, dass ich dort arbeiten darf, aber es ist auch sehr anstrengend. Es fällt mir unheimlich schwer, während der Arbeit nicht anzufangen zu heulen, denn ich finde es schrecklich unter welchen Bedingungen die Kinder aufwachsen. Die Babys(also damit meine ich auch Kinder im Alter von 1,5 Jahren denn sie werden wie Babys behandelt), vegetieren den ganzen Tag im Bett vor sich hin und sind es nicht anders gewohnt, als zu weinen. Somit können sie auch noch nicht richtig laufen, denn sie haben ja keine Möglichkeit es zu üben.
Zuneigung bekommen sie während der 5 Minuten in denen sie gewickelt werden oder wenn ihre Eltern sie besuchen ( 3 mal die Woche für 1 Stunde, jedoch erhält nicht jedes Kind Besuch). Die Babys die erst einige Tage alt sind, haben das "Glück", dass sie noch zu schwach sind um die Milchflasche alleine zu halten und werden somit von den „Tias“( den „Tanten“, so heißen in Chile alle Kindergärtnerinnen und Lehrer ) auf den Arm genommen und gefüttert. Die Kinder die „schon“ 1/2 Jahr alt sind, müssen das alleine können. Dazu werden sie vor den Fernseher gelegt um sie zu beschäftigen. Aber es lässt sich nicht anders organisieren, da wir einfach zu wenige sind für so viele Kinder.
Die Kinder schlafen in unregelmäßigen Abständen, da wenn z.B. die eine Tia das Kind gerade ins Bett gelegt hat, oft eine andere kommt und das Kind aus dem Bett holt, da sie es nicht wusste.
Insgesamt sind in dem Heim zur Zeit 23 Kinder untergebracht, da könnt ihr euch vorstellen, was für ein Geräuschpegel herrscht, wenn alle Kinder da sind. Die Großen streiten sich die ganze Zeit nur, weinen und kreischen und die Kleinen weinen, weil sie nicht mehr im Bett liegen wollen. Ein Teil der Kinder geht von Montag bis Freitag in den Kindergarten bis 13 Uhr oder in die Schule bis 16 Uhr. Allerdings gibt es auch Kinder, die den ganzen Tag im Casa Catarina sind. Ich habe es nicht genau verstanden warum, aber ich glaube, es ist nicht genügend Geld da, um alle Kinder in den Kindergarten oder in die Schule zu schicken. Und diese Kinder sind wirklich ausnahmslos jeden Tag nur in dem Heim. Es gibt einen Hof auf dem sie spielen können. Also ich weiß es nicht 100 % aber ich könnte mir gut vorstellen, dass manche Kinder noch nicht mal wissen wie es vor der Haustür aussieht. Wenn sie Glück haben kommen sie aus dem Heim raus um zum Arzt zu fahren. Wobei wir schon beim nächsten Problem wären. Ich glaube die Kinder haben, neben den Krankheiten die viele schon von Geburt an haben (Asthma…), chronischen Schnupfen, denn es ist in einem Heim in dem die Kinder auf engsten Raum miteinander leben, wirklich schwer, dass sie sich nicht gegenseitig anstecken. Letzte Woche haben wir per Zufall bei zwei Kindern Läuse entdeckt, es wird nicht lange dauern bis die anderen auch welche haben. Ansonsten sind die Möbel und die Kleider sehr alt, abgenutzt und teilweise dreckig. Die Kinder haben kein ordentliches, altersgerechtes Spielzeug, nur irgendwelche z.B. Plastefiguren die dreckig irgendwo draußen auf dem Hof liegen. Ich habe krampfhaft nach einem Spielzeug für einen Jungen von 1,5 Jahren gesucht, habe ihm dann ein dreckiges Kuscheltier gegeben, weil ich nichts anderes gefunden habe. . Letzte Woche wollten wir mit den Kindern tanzen, allerdings gibt es keine Kindermusik. Es gibt zwar ca. 30 Videos und eine Stereoanlage, aber keine Kindermusik. Für mich unverständlich!
Also die Kinder haben es wirklich schwer. Es gibt niemanden der einem Kind aufzeigt wie man etwas macht, was Recht und Unrecht ist, denn ständig wird das Kind für ein paar Stunden von einer anderen Tia „erzogen“, abgesehen davon, wird auch nicht im Sinne des Einzelnen gedacht, gehandelt und gelehrt, sondern alles geschieht im Gruppengefüge. Die Kinder kennen es auch nicht, etwas für sich allein zu besitzen(außer ihre Zahnbürste). Alles wird geteilt. Die Kleidung, das Spielzeug, das Zimmer. Mir wird Bewusst, wie wichtig eine Familie für ein Kind ist. Wie wichtig es ist, dass ein Kind weiß, geliebt zu werden. Wie wichtig es ist, dass ein Kind in den Arm genommen wird. Wie wichtig es ist, dass es jemanden gibt, der mit dem Kind z.B. Fahrradfahren übt oder simple Tätigkeiten wie auf die Toilette zu gehen (Ich glaube ein Fahrrad haben die noch nie gesehen und die Toilette können die 3 Jährigen auch noch nicht benutzen d.h sie werden auch mit 3 Jahren noch gewindelt). Mir wird bewusst, wie wichtig es ist, dass es Jemanden gibt, der mit einem Kind Hausaufgaben macht und die Fächer, die schwer fallen, übt. Letzte Woche habe ich gesehen, wie eine Tia mit Zweien Hausaufgaben gemacht hat, aber ich glaube nicht, dass das regelmäßig geschieht und wenn, dann zwischen dem Geschrei der anderen.
Auch wenn es in meiner Familie Probleme gab, bin ich wirklich Froh, eine Mutter und Vater zu haben und zu wissen, wie es ist, geliebt zu werden!!!!
Zuneigung bekommen sie während der 5 Minuten in denen sie gewickelt werden oder wenn ihre Eltern sie besuchen ( 3 mal die Woche für 1 Stunde, jedoch erhält nicht jedes Kind Besuch). Die Babys die erst einige Tage alt sind, haben das "Glück", dass sie noch zu schwach sind um die Milchflasche alleine zu halten und werden somit von den „Tias“( den „Tanten“, so heißen in Chile alle Kindergärtnerinnen und Lehrer ) auf den Arm genommen und gefüttert. Die Kinder die „schon“ 1/2 Jahr alt sind, müssen das alleine können. Dazu werden sie vor den Fernseher gelegt um sie zu beschäftigen. Aber es lässt sich nicht anders organisieren, da wir einfach zu wenige sind für so viele Kinder.
Die Kinder schlafen in unregelmäßigen Abständen, da wenn z.B. die eine Tia das Kind gerade ins Bett gelegt hat, oft eine andere kommt und das Kind aus dem Bett holt, da sie es nicht wusste.
Insgesamt sind in dem Heim zur Zeit 23 Kinder untergebracht, da könnt ihr euch vorstellen, was für ein Geräuschpegel herrscht, wenn alle Kinder da sind. Die Großen streiten sich die ganze Zeit nur, weinen und kreischen und die Kleinen weinen, weil sie nicht mehr im Bett liegen wollen. Ein Teil der Kinder geht von Montag bis Freitag in den Kindergarten bis 13 Uhr oder in die Schule bis 16 Uhr. Allerdings gibt es auch Kinder, die den ganzen Tag im Casa Catarina sind. Ich habe es nicht genau verstanden warum, aber ich glaube, es ist nicht genügend Geld da, um alle Kinder in den Kindergarten oder in die Schule zu schicken. Und diese Kinder sind wirklich ausnahmslos jeden Tag nur in dem Heim. Es gibt einen Hof auf dem sie spielen können. Also ich weiß es nicht 100 % aber ich könnte mir gut vorstellen, dass manche Kinder noch nicht mal wissen wie es vor der Haustür aussieht. Wenn sie Glück haben kommen sie aus dem Heim raus um zum Arzt zu fahren. Wobei wir schon beim nächsten Problem wären. Ich glaube die Kinder haben, neben den Krankheiten die viele schon von Geburt an haben (Asthma…), chronischen Schnupfen, denn es ist in einem Heim in dem die Kinder auf engsten Raum miteinander leben, wirklich schwer, dass sie sich nicht gegenseitig anstecken. Letzte Woche haben wir per Zufall bei zwei Kindern Läuse entdeckt, es wird nicht lange dauern bis die anderen auch welche haben. Ansonsten sind die Möbel und die Kleider sehr alt, abgenutzt und teilweise dreckig. Die Kinder haben kein ordentliches, altersgerechtes Spielzeug, nur irgendwelche z.B. Plastefiguren die dreckig irgendwo draußen auf dem Hof liegen. Ich habe krampfhaft nach einem Spielzeug für einen Jungen von 1,5 Jahren gesucht, habe ihm dann ein dreckiges Kuscheltier gegeben, weil ich nichts anderes gefunden habe. . Letzte Woche wollten wir mit den Kindern tanzen, allerdings gibt es keine Kindermusik. Es gibt zwar ca. 30 Videos und eine Stereoanlage, aber keine Kindermusik. Für mich unverständlich!
Also die Kinder haben es wirklich schwer. Es gibt niemanden der einem Kind aufzeigt wie man etwas macht, was Recht und Unrecht ist, denn ständig wird das Kind für ein paar Stunden von einer anderen Tia „erzogen“, abgesehen davon, wird auch nicht im Sinne des Einzelnen gedacht, gehandelt und gelehrt, sondern alles geschieht im Gruppengefüge. Die Kinder kennen es auch nicht, etwas für sich allein zu besitzen(außer ihre Zahnbürste). Alles wird geteilt. Die Kleidung, das Spielzeug, das Zimmer. Mir wird Bewusst, wie wichtig eine Familie für ein Kind ist. Wie wichtig es ist, dass ein Kind weiß, geliebt zu werden. Wie wichtig es ist, dass ein Kind in den Arm genommen wird. Wie wichtig es ist, dass es jemanden gibt, der mit dem Kind z.B. Fahrradfahren übt oder simple Tätigkeiten wie auf die Toilette zu gehen (Ich glaube ein Fahrrad haben die noch nie gesehen und die Toilette können die 3 Jährigen auch noch nicht benutzen d.h sie werden auch mit 3 Jahren noch gewindelt). Mir wird bewusst, wie wichtig es ist, dass es Jemanden gibt, der mit einem Kind Hausaufgaben macht und die Fächer, die schwer fallen, übt. Letzte Woche habe ich gesehen, wie eine Tia mit Zweien Hausaufgaben gemacht hat, aber ich glaube nicht, dass das regelmäßig geschieht und wenn, dann zwischen dem Geschrei der anderen.
Auch wenn es in meiner Familie Probleme gab, bin ich wirklich Froh, eine Mutter und Vater zu haben und zu wissen, wie es ist, geliebt zu werden!!!!
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