Freitag, 27. November 2009
brrrrr....
Dieses Wochenende war ich mit ein paar Freunden in Cisco am Meer. Supi. Ich liebe es in die Weite des Meeres zu blicken.
Bin ein bisschen schreibfaul, deshalb beglücke ich euch jetzt mit Fotos die eigentlich alles beschreiben. Sonne-Strand-Alkohol- und naja was man noch so braucht...




kunst!!!










Ich habe letzte Woche angefangen zu jonglieren, also eure Bälle waren wirklich genau das richtige Geschenk. Auch das Buch nutze ich regelmäßig für Notizen. Währenddessen ich jonglierte zog ich die Aufmerksamkeit eines total betrunkenen Mannes auf mich, der mir die ganze Zeit zu rief, ich solle die Bälle höher werfen. Als er nicht mehr stehen konnte, lag er dann vor mir und rief mir zu.



da ich momentan keine Kamera habe, bin ich auf die Fotos meiner Freunde angewiesen...deshalb bin ich auf so vielen Fotos zu sehen..nicht, weil ich mich so verherrliche : - )

Morgen kommt meine Mutter in Santiago an. Ab Samstag sind wir für 2 Wochen in Patagonien..brrrr…kalt…so in der Nähe der Antarktis…da sie mir auch aus Deutschland eine neue Kamera mitbringt, kann ich ENDLICH (JIPIIII) wieder Fotos machen wann und wo ich will…

ja, wer mehr sehen will einfach bei Facebook gucken...

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Donnerstag, 26. November 2009
Schrecklich!!!
Seit einigen Wochen arbeite ich 2-mal die Woche im „Casa Catarina“. Das ist ein Kinderheim für Kinder aus Problemfamilien im Alter von einigen Tagen bis zu 7 Jahren. Zu meinen Aufgaben gehört es, die Kinder zu wickeln, ihnen Milch zu geben, sie aus- und anzukleiden, mit ihnen zu spielen und was eben noch so für Arbeiten anfallen. Ich bin sehr froh, dass ich dort arbeiten darf, aber es ist auch sehr anstrengend. Es fällt mir unheimlich schwer, während der Arbeit nicht anzufangen zu heulen, denn ich finde es schrecklich unter welchen Bedingungen die Kinder aufwachsen. Die Babys(also damit meine ich auch Kinder im Alter von 1,5 Jahren denn sie werden wie Babys behandelt), vegetieren den ganzen Tag im Bett vor sich hin und sind es nicht anders gewohnt, als zu weinen. Somit können sie auch noch nicht richtig laufen, denn sie haben ja keine Möglichkeit es zu üben.
Zuneigung bekommen sie während der 5 Minuten in denen sie gewickelt werden oder wenn ihre Eltern sie besuchen ( 3 mal die Woche für 1 Stunde, jedoch erhält nicht jedes Kind Besuch). Die Babys die erst einige Tage alt sind, haben das "Glück", dass sie noch zu schwach sind um die Milchflasche alleine zu halten und werden somit von den „Tias“( den „Tanten“, so heißen in Chile alle Kindergärtnerinnen und Lehrer ) auf den Arm genommen und gefüttert. Die Kinder die „schon“ 1/2 Jahr alt sind, müssen das alleine können. Dazu werden sie vor den Fernseher gelegt um sie zu beschäftigen. Aber es lässt sich nicht anders organisieren, da wir einfach zu wenige sind für so viele Kinder.
Die Kinder schlafen in unregelmäßigen Abständen, da wenn z.B. die eine Tia das Kind gerade ins Bett gelegt hat, oft eine andere kommt und das Kind aus dem Bett holt, da sie es nicht wusste.
Insgesamt sind in dem Heim zur Zeit 23 Kinder untergebracht, da könnt ihr euch vorstellen, was für ein Geräuschpegel herrscht, wenn alle Kinder da sind. Die Großen streiten sich die ganze Zeit nur, weinen und kreischen und die Kleinen weinen, weil sie nicht mehr im Bett liegen wollen. Ein Teil der Kinder geht von Montag bis Freitag in den Kindergarten bis 13 Uhr oder in die Schule bis 16 Uhr. Allerdings gibt es auch Kinder, die den ganzen Tag im Casa Catarina sind. Ich habe es nicht genau verstanden warum, aber ich glaube, es ist nicht genügend Geld da, um alle Kinder in den Kindergarten oder in die Schule zu schicken. Und diese Kinder sind wirklich ausnahmslos jeden Tag nur in dem Heim. Es gibt einen Hof auf dem sie spielen können. Also ich weiß es nicht 100 % aber ich könnte mir gut vorstellen, dass manche Kinder noch nicht mal wissen wie es vor der Haustür aussieht. Wenn sie Glück haben kommen sie aus dem Heim raus um zum Arzt zu fahren. Wobei wir schon beim nächsten Problem wären. Ich glaube die Kinder haben, neben den Krankheiten die viele schon von Geburt an haben (Asthma…), chronischen Schnupfen, denn es ist in einem Heim in dem die Kinder auf engsten Raum miteinander leben, wirklich schwer, dass sie sich nicht gegenseitig anstecken. Letzte Woche haben wir per Zufall bei zwei Kindern Läuse entdeckt, es wird nicht lange dauern bis die anderen auch welche haben. Ansonsten sind die Möbel und die Kleider sehr alt, abgenutzt und teilweise dreckig. Die Kinder haben kein ordentliches, altersgerechtes Spielzeug, nur irgendwelche z.B. Plastefiguren die dreckig irgendwo draußen auf dem Hof liegen. Ich habe krampfhaft nach einem Spielzeug für einen Jungen von 1,5 Jahren gesucht, habe ihm dann ein dreckiges Kuscheltier gegeben, weil ich nichts anderes gefunden habe. . Letzte Woche wollten wir mit den Kindern tanzen, allerdings gibt es keine Kindermusik. Es gibt zwar ca. 30 Videos und eine Stereoanlage, aber keine Kindermusik. Für mich unverständlich!
Also die Kinder haben es wirklich schwer. Es gibt niemanden der einem Kind aufzeigt wie man etwas macht, was Recht und Unrecht ist, denn ständig wird das Kind für ein paar Stunden von einer anderen Tia „erzogen“, abgesehen davon, wird auch nicht im Sinne des Einzelnen gedacht, gehandelt und gelehrt, sondern alles geschieht im Gruppengefüge. Die Kinder kennen es auch nicht, etwas für sich allein zu besitzen(außer ihre Zahnbürste). Alles wird geteilt. Die Kleidung, das Spielzeug, das Zimmer. Mir wird Bewusst, wie wichtig eine Familie für ein Kind ist. Wie wichtig es ist, dass ein Kind weiß, geliebt zu werden. Wie wichtig es ist, dass ein Kind in den Arm genommen wird. Wie wichtig es ist, dass es jemanden gibt, der mit dem Kind z.B. Fahrradfahren übt oder simple Tätigkeiten wie auf die Toilette zu gehen (Ich glaube ein Fahrrad haben die noch nie gesehen und die Toilette können die 3 Jährigen auch noch nicht benutzen d.h sie werden auch mit 3 Jahren noch gewindelt). Mir wird bewusst, wie wichtig es ist, dass es Jemanden gibt, der mit einem Kind Hausaufgaben macht und die Fächer, die schwer fallen, übt. Letzte Woche habe ich gesehen, wie eine Tia mit Zweien Hausaufgaben gemacht hat, aber ich glaube nicht, dass das regelmäßig geschieht und wenn, dann zwischen dem Geschrei der anderen.
Auch wenn es in meiner Familie Probleme gab, bin ich wirklich Froh, eine Mutter und Vater zu haben und zu wissen, wie es ist, geliebt zu werden!!!!

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Sonntag, 1. November 2009
Hä...ich nix verstehen...
Mittlerweile bin ich 6 Wochen hier. Der Winter ging zu Ende, jetzt ist bei uns Frühjahr und Temperaturen tagsüber bis zu 35°C. Ich glaube es wird Zeit, dass ich diese Woche mal unseren Pool einweihe ;-)
Nachdem ich am Anfang meine Probleme hatte mich hier einzuleben, beginnt sich jetzt alles zum Guten zu Wenden. Ich bin tierisch glücklich! Nachdem ich die erste Woche frei hatte und mich somit erstmal an mein neues Umfeld langsam gewöhnen konnte, gehe ich nun im Collegio San Cristobal arbeiten. Das ist eine sehr schöne Schule. Sie umfasst einen Kindergarten und die Klassen 1-8. Von allen wurde ich sehr herzlich und offen empfangen. Wie es in Chile üblich ist, habe ich einen Kuss auf die Wange bekommen. Es ist mir aufgefallen, dass in der Schule generell ein sehr herzlicher und vertrauter Umgang herrscht. Ich bin mir momentan noch nicht sicher ob es an der Mentalität oder an der Tatsache liegt, dass es eine Waldorfschule ist. Es wird auch sehr viel dafür getan, um diese Atmosphäre aufrecht zu erhalten. So gibt es sehr viele Lehrer- und Elternversammlungen. Jeden Dienstag singen der Großtteil des Lehrerkollegiums und ich für eine Stunde. Es macht mir sehr viel Spaß.
Ich arbeite momentan vormittags im Kindergarten und nachmittags erledige ich Papierkram für die Lehrer oder gehe zum Volleyballunterricht. Im Kindergarten gibt es jeden Tag Obstteller und frisch gebackene Brötchen zum Frühstück (Seit dieser Woche backe ich die Brötchen…muss das Rezept aber irgendwie noch verfeinern…Am Dienstag habe ich es mit mehr Salz versucht, danach haben alle Kinder ihr Gesicht verzogen und sind zum Waschbecken gerannt um was zu trinken…das kam dann scheinbar nicht so gut an. Das hat meinen Hausfrauenstolz sehr verletzt ;) Es ist ein sehr schöner Brauch.
Die Wochenenden habe ich bisher genutzt um zu verreisen. So bin ich nach La Ligua, eine Stadt, die für traditionelle, handgefertigte Baumwollprodukte bekannt ist und in die am Meer gelegenen Städten Vina del Mar und Valparaiso gereist.

Hafen von Vina del Mar

Das Meer ist wunderschön und glasklar, allerdings auch sehr, sehr kalt ;-) Da ich am Anfang nicht so richtig wusste, wie ich Leute kennenlerne, habe ich mich bei Couchsurfer.de angemeldet. Für alle die es nicht kennen: Das ist eine Seite für Traveler der ganzen Welt. Wenn man irgendwohin reisen möchte, in meinem Fall war es Valparaiso, kann man Leute, die dort wohnen, anschreiben und fragen ob man bei ihnen schlafen kann oder ob sie einem die Stadt zeigen. Eine richtig tolle Sache!!!!! Kann ich nur empfehlen!!! Perfekt um günstig zu reisen. Günstigerweise hatte mir gleich eine aus Vina del Mar geantwortet und gesagt, dass an dem Wochenende ein Couchsurfertreffen in Valparaiso ist. Wir waren insgesamt 25 Leute aus allen Orten der Welt (Argentinien, Frankreich, Schweiz, USA, Brasilien, Belgien, Deutschland ;-) lustigerweise habe ich eine aus Jena kennengelernt)



Es wurde Spanisch, Englisch, Französisch und Deutsch gesprochen, jedoch am Ende des Wochenendes war es eher ein Mischmasch aus allem. Es ist echt schwer ständig die Sprache zu wechseln, dann sagt man auch so was wie: Yo go hoch (Ich-spanisch, gehe- englisch, hoch-deutsch ;-) o.k. das ist übertrieben…mir fällt gerade kein gutes Beispiel ein, aber es sind schon lustige Sätze entstanden.
An diesem Wochenende war ich auch Sandboarden. Lustige Sache…jedoch mit Snowboarden überhaupt nicht zu vergleichen, da man das Board an den Füßen nicht festmachen kann, lässt es sich sehr schwer steuern. Zum Schluss haben wir es als Schlitten benutzt. Und am Ende hat man so viel Sand in allen Regionen des Körpers (besonders schön ist es in der Nase), dass man einen Swimmingpool damit befüllen könnte.









Danach habe ich die leckersten Empanadas der Region gegessen. Empanadas sind in Chile traditionell aus Teig, befüllt mit z.B. Käse, Fleisch, Muscheln, Schrimps, Fisch…je nachdem was man möchte. Danach habe ich mein Glück im Surfen versucht. Hat sehr viel Spaß gemacht. Mir wurde wieder mal bewusst, was für eine wahnsinnige Kraft das Meer besitzt. Jedes mal wenn ich versuchte ins Meer zu laufen wurde ich von einer „kleinen“ Welle wieder zurück zum Ufer gespült. Daher war es tierisch anstrengend…erst recht, weil wir davor den Abend in einem Club waren und ich nur 2 Stunden geschlafen hatte.
Nach kurzer Verschnaufpause hatten alle wieder genügend Energie um in der Nacht in einen Club zu gehen.

Eine Französin, 2 Chilenen und ich bevor in den Club gingen

Keiner kannte den Club. Als wir den Raum betraten, fiel ziemlich schnell auf, dass nur Männer weit und breit zu sehen waren. ;-) Es war ein Schwulen und Transvestitenclub. Neue Erfahrung. Es gab sogar eine Show.

Es ist so viel passiert, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. An diesem besagten Wochenende habe ich dann die ersten Leute kennengelernt und seit dem läuft eigentlich alles von ganz allein. Wenn man erstmal jemanden kennt, dann kennt der wieder andere Leute und so weiter und so weiter…Mittlerweile habe ich Ansprechpartner, zwar mehr in Valparaiso als in Santiago, aber das entwickelt sich gerade alles. Letztes Wochenende war ich in Cajon del Maipo. Es ist ca. 40 km von Santiago entfernt, an den Ausläufern der Anden. Dort war ich mit ein paar Couchsurfern zelten.



Die Natur ist so wunderschön hier.



Wir haben eine Wanderung in den Bergen gemacht und sind unter anderem zu 2 Wasserfällen gekommen. Die Gelegenheit habe ich gleich genutzt um endlich mal unter einem Wasserfall zu baden. Man, war das schön!!! Einer meiner Träume, der in Erfüllung ging :-)






Die Zeit vergeht jetzt schon wie im Flug. Irgendwie komme ich zu gar nichts, weil der Tag immer so schnell vorbei ist.
Gestern war ich bei einem Konzert von „Faith no more“. Ein Kumpel hat mich angerufen und gefragt, ob ich mit ihm ins Konzert gehe. Da er mich einlud habe ich einfach mal „Ja“ gesagt…Er war dann allerdings ganz schön geschockt, als er erfuhr, dass ich die Band nicht kannte. Danach sind wir dann zu einer Haloweenparty (Ich hab mich als Hexe verkleidet, dass ging am einfachsten ;-). In Chile wird ein bisschen anders gefeiert als in Deutschland (Jena). Hier heißt es nicht: Konzert oder Haloweenparty…hier geht man zu beiden und am besten danach noch zu einer anderen Party. Ich war bis 1 Uhr im Konzert und danach sind wir zu der Haloweenparty. Gegen 5 Uhr war die Party zu Ende. Wir haben dann nach einem anderen Club gesucht, haben aber keinen gefunden. Die Chilenen fangen extrem spät an zu feiern. Meistens trifft man sich vorher bei jemandem zu Hause, trinkt bis 2, 3 oder 4 Uhr vor und geht dann in einen Club. In den Clubs wird sehr viel Raggaeton und Salsa gehört. Die Chilenen sind sehr musikalisch, so wird sehr viel gesungen und getanzt.
Santiago ist rießig. Eindeutig zu groß für mich. Man kommt nirgendwo ohne Bus oder Mikro hin, man hat ständig Leute vor, hinter oder neben sich laufen und es gibt nahezu keine Grünflächen. Mir ist es immer noch schleierhaft wie so viele Menschen an einem Ort wohnen können. Also bald müssen wir anfangen uns zu stapeln. Das heißt, in der Metro wird sich schon gestapelt. Am besten ist es einmal vor dem einsteigen tief Luft zu holen, denn dann ist es erst wieder beim aussteigen möglich. Jetzt im Sommer sind dort unten gefühlte 45°C.
In Santiago ist die gesamte politische und wirtschaftliche Macht Chiles konzentriert und somit sind die Menschen gezwungen aus den Dörfern in die Stadt zu ziehen um Arbeit zu finden.
Allerdings hat Santiago auch Vorteile. Man kann alles machen was man möchte. Es herrscht ein rießen großes Angebot. Langeweile kommt nicht auf. Zudem sind es nur 1,5 Stunden bis in die Berge oder zum Strand. Außerdem, und jetzt kommt die gute Nachricht für alle Frauen, die die Hoffnung schon aufgegeben haben, es gibt wirklich noch Gentlemans der alten Klasse. Hier! Also ab nach Chile! Ich kann mich nicht beschweren:-)
Mein Spanisch wird Tag für Tag besser, aber es ist extrem anstrengend den ganzen Tag über jedes Wort das ich sagen möchte, nachdenken zu müssen. Wenn ich müde bin, kann ich nahezu gar nichts mehr sagen, weil mir dann die Worte nicht mehr einfallen, dann habe ich auch gar keine Lust mehr Spanisch zu sprechen und mich konzentrieren zu müssen, etwas verstehen oder sagen zu können. Aber ich habe ja schlecht eine Wahl ;-) Ich bin mittlerweile in der Lage mich mit jemandem ein bisschen unterhalten zu können. Ich verstehe aber auch nur was, wenn mein Gesprächspartner extra für mich langsam und deutlich spricht. Also wenn ich jetzt z.B. in der Diskothek oder in der Schule bin und sich meine Freunde oder Arbeitskollegen unterhalten, verstehe ich nur einzelne Wörter, aber nicht den Kontext. Manchmal ist es echt ein eigenartiges Gefühl von 200 Menschen umgeben zu sein, die alle nur Spanisch sprechen und ich verstehe nichts. Die ersten 2 Wochen hat mich das ziemlich überfordert. Wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, konnte und wollte ich kein Spanisch mehr hören, aber jetzt kann ich damit umgehen. Jetzt höre ich zu Hause auch spanisch Musik.

Wer weitere Fotos sehen möchte, kann einfach bei Facebook auf mein Profil gucken...da ich meine Kamera gleich in der ersten Woche geschrottet habe, kann ich leider momentan mit keinen selbstgeschossenen Fotos dienen, bis ich eine neue habe:-(....

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